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Ausstellung Von der Kathedrale zur Dorfkirche

Dies ist das erste Projekt, mit dem der Förderverein am 05. November 2011 an die Öffentlichkeit gegangen ist. Es handelt sich hierbei um eine Ausstellung von Architektenentwürfen, Lithografien und Colorationen zur Rahmer Kirche. Es wurden Exponate von fünf sehr unterschiedlichen Architektenentwürfen aus den Jahren 1915 - 1925 gezeigt.
Diese ermöglichen dem Betrachter ein ganz anderes Gotteshaus zu erleben. Die heute über die Regionalgrenzen hinaus bekannte Barockkirche mit ihrem markanten Zwiebelturm hat wenig gemein mit den hier gezeigten Plänen und Dimensionen zum Kirchbau.
Die Geschichte von Rahm ist eng verbunden mit der von Angermund und St. Agnes, welches etwa 1,5 km von Rahm entfernt im Düsseldorfer Norden liegt.

Die Eigenständigkeit der Rahmer Kirchengemeinde begann 1909 mit Pfarrer Dr. Heinrich Viehof. Erster Pfarr-Rektor der Rektorratskirche zu St. Hubertus wurde 1917 Walter Schönheit, nachdem heute eine Straße benannt ist. Damals herrschte Krieg und eine eigene Kirche war nicht vorhanden. Die Gottesdienste wurden in einer Notkirche gehalten. Durch die Kriegswirren zwischen 1914 - 1918 wurden die Architektenpläne für den Bau einer eigenen Kirche zunächst verworfen.
Pfarrer Schönheit, damals 32 Jahre jung, initiierte und organisierte schließlich den Bau der heutigen St. Hubertus Kirche, die 1925 fertig gestellt und am 06. Mai 1928 geweiht wurde.

Diese Ausstellung der 21 Exponate haben wir Herrn Hans Georg Reichen, Staatsanwalt a. D. für Baurecht zu Düsseldorf und Angermunder Kultur- und Kirchenhistoriker, zu verdanken.
Herr Reichen hatte Kontakt mit Herrn Dr. Volkhard Riechmann aufgenommen und die Exponate dem Förderverein übereignet. Diese waren aus dem Nachlass seines Großvaters einen gewissen Herrn Ludwig Fettweiß.

In seinem Nachlass, Herr Fettweis war als Architekt in Düsseldorf tätig (1866- 1944, Planungsphase um 1910), fanden sich über 100 Jahre alte Entwürfe zum Bau einer eigenen Kirche in dem damals noch sehr ländlichen Dorf Rahm.
Es wurden jedoch nicht nur Entwürfe von Ludwig Fettweiß gefunden, sondern auch die diverser renommierter Architekten:
- Prof. Josef Kleesattel (Zwischen 1913 und 1914 beschäftigte sich der Düsseldorfer Architekt Josef Kleesattel (1852-1926) intensiv mit dem Kirchenbau.),
- Richard van Broer (Duisburger Architekt, Entwürfe aus 1911),
- Ludwig von Wieck (Wieck plante 1912 eine dreischiffige Kirche mit Querschiff und einem mächtigen Turm, für den er drei verschiedene Abschlussvarianten vorschlug),
- Fritz Tasche (ein Bonner Baumeister, Entwürfe aus dem Jahr 1909))–
Diese Entwürfe wurden zwar bereits vor dem ersten Weltkrieg ausgearbeitet, mussten aber bald von den seinerzeit Verantwortlichen in der Angermunder Muttergemeinde und im Rahmer Kirchbauverein zur Seite gelegt werden. Finanzierungsschwierigkeiten und der Krieg machten die Umsetzung der Baupläne einstweilen zunichte.
Was sich die damaligen Architekten unter einer Rahmer Dorfkirche vorstellen konnten, fiel so unterschiedlich aus, dass ihre Zeichnungen schon aus diesem Grund ein näheres Hinschauen wert sind. Der Förderverein St. Hubertus stellte sie deshalb kurz nach ihrem Auffinden aus, denn man war sich einig, dass es sich lohne, diesen Fund näher zu beschreiben und der Öffentlichkeit vorzustellen.
Teilweise handelt es sich um Originalzeichnungen, teilweise um Lichtpausen. Sie stammen von den o.g. fünf Architekten und sind zwischen 1909 bis 1914 entstanden.
Die Ausstellung fand in der Presse ein großes positives Echo!


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